...
Kinderhaus
Heilige Familie Ottmaring

Unsere pädagogische Arbeit


 

Wo unser Glaube Gestalt annimmt…

In der täglichen pädagogischen Arbeit haben wir uns lange und intensiv mit unseren eigenen Wurzeln und Werten auseinandergesetzt. Dabei stellten wir unser Bild vom Kind und unsere Version der pädagogischen Arbeit in den Vordergrund. Dadurch ergaben sich für uns Leitlinien, die noch heute Bestand haben.

Der Name „Hl. Familie“ ist für uns Sinnbild für die Familien in unserer Einrichtung. Aus der unendlichen Liebe Gottes und seiner Beziehung zu allen Menschen, sehen auch wir zuerst die unverzichtbare Wertschätzung jedes einzelnen Menschen. Jeder Mensch ist einzigartig und bringt seinen unverwechselbaren Beitrag in die Gemeinschaft ein. Wir sehen die Kinder als kompetente Persönlichkeiten und Profis ihres Selbst und bringen ihnen Sicherheit und Vertrauen entgegen.

In der individuellen Zuwendung und Achtung jedes Kindes geben wir Geborgenheit und Liebe weiter und stellen so das Kind in die Mitte unseres Fokus. Die Kindheit sehen wir als eine ganz eigenständige Phase des Lebens, welche wir sehr ernst nehmen. Wir unterstützen und begleiten Ihr Kind durch gezielte Beobachtungen und eine entsprechende Gestaltung der Lernumgebung, damit es Freude am Lernen, Erforschen und Spielen erfahren kann und dadurch Selbstbewusstsein entwickelt. Die Bedürfnisse Ihres Kindes stehen für uns im Vordergrund. Wir stehen jedem Kind als Begleiter und Unterstützer zur Seite, so dass es auf seinem Weg zu einer eigenständigen und selbstbewussten Persönlichkeit Wertschätzung in hohem Maße erfährt.

Offenheit ist ein Prinzip, das sich in unserer pädagogischen Arbeit wiederspiegelt und über die Öffnung der Gruppenräume während der Freispielzeit hinausreicht. Offenheit zeigen wir nicht nur gegenüber allem Neuen, sondern auch gegenüber dem großen Wissendurst Ihres Kindes. Es ist uns wichtig, die Kinder zum Fragen und Experimentieren zu ermutigen, damit sie die Antwort auf ihre Fragen finden können.

Wir sind ein hochmotiviertes Team, das Ihr Kind gerne im Spiel- und Lernprozess unterstützt. Durch regelmäßige Fortbildungen können wir ihrem Kind immer neue Wege aufzeigen, die es in seinem Entdecker- und Forscherdrang unterstützt. Wir schaffen einen Rahmen, der es Ihrem Kind ermöglicht, sich frei und sorgenfrei zu entwickeln.

Aber nicht nur die Kinder allein sind ein wichtiger Bestandteil unserer täglichen Arbeit. Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Ihnen als Eltern ist uns ebenso wichtig. Damit Sie als Eltern Unterstützung in ihrer Erziehungs- und Bildungsarbeit bekommen, ist uns ein offener Dialog sehr wichtig. Gespräche uns Informationen schaffen Vertrauen und somit eine wichtige Basis, damit sich alle wohlfühlen und um Hilfe bitten können. Wir stehen Ihnen als verlässlicher Ansprechpartner zur Verfügung, nehmen Ihre Sorgen und Ängste, so wie Wünsche und Fragen an und geben Hilfestellung und Lösungsmöglichkeiten. Mit Ihren Kompetenzen und Ideen als Eltern können Sie unseren Kindergartenalltag bereichern und unsere pädagogische Arbeit unterstützen.

Als kirchliches Kinderhaus sind wir eingebunden in die Struktur unserer Pfarrgemeinde und deren Einrichtungen. Durch dieses Netzwerk erfahren sowohl wir, als auch die Familien unserer Kinder auf unterschiedliche Weise Hilfe und Unterstützung. Umgekehrt bereichern wir das Gemeindeleben durch unsere Beiträge. Diese enge Vernetzung und die vielen Möglichkeiten die uns als Kinderhaus, aber auch Ihnen als Familien dadurch geboten werden, gewährleistet eine optimale Entwicklung und nahtlose Übergänge.

 


 

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…

Die ersten Jahre eines Kindes sind geprägt von der Bindung zwischen Eltern und Kind. Diese Bindung festigt das Kind, damit es eine stabile Persönlichkeit entwickeln kann. Mit diesem Urvertrauen kann das Kind neue Situationen besser bewältigen.

In unserem Leben begegnen uns immer wieder spannende Übergänge und Veränderungen. Das Erleben dieser sensiblen Phase prägt jeden Menschen in seiner Persönlichkeitsentwicklung. Deshalb messen wir diesen Übergängen einen sehr hohen Stellenwert zu. Eltern und Kinder haben den Anspruch darauf, in Ihrem Gefühlen und Bedürfnissen ernst genommen zu werden.

Mit dem Eintritt in unser Kinderhaus beginnt für die Familien ein neuer Lebensabschnitt. Uns ist es wichtig, die Eingewöhnung und alle weiteren Übergänge gemeinsam mit den Eltern zu gestalten und die Kinder in diesen sensiblen Phasen zu begleiten. Erfolgreiche Eingewöhnung bedeutet für uns, auf jedes Kind individuell einzugehen und ihm die Zeit zu geben, die es braucht. Gemeinsam mit den Eltern werden die weiteren Schritte nach Bedarf abgestimmt. Wir wollen, dass sich die Familien wie zu Hause bei uns fühlen. Je wohler Sie sich fühlen, desto wohler fühlt sich das Kind.

 

Es gibt viel mehr als nur den Übergang von zu Hause in unser Kinderhaus…

Übergang vom Elternhaus in den Kindergarten oder Kinderkrippe

Diese Trennungssituation ist für viele Familien einer der bedeutendsten Schritte. Sie als Eltern lassen Ihr Kind zum ersten Mal los und legen das Vertrauen in neue Bezugspersonen. Für das Kind bedeutet dieser Übergang einen ersten Schritt in die Selbstständigkeit und die Möglichkeit die ihm bisher vertraute Umgebung zu erweitern. Wir möchten den Familien in dieser sensiblen Phase Geborgenheit und Sicherheit geben. Durch eine individuelle Eingewöhnung möchten wir erreichen, dass Eltern und Kinder behutsam in die neue Situation hineinwachsen.

In den Krippengruppen gibt es im Gegensatz zum Kindergarten eine feste Eingewöhnungszeit von ca. zwei Wochen. Der Ablauf der Eingewöhnung wird vorab mit den Eltern besprochen. Individuelle Abweichungen sind für uns dabei selbstverständlich!

 

Wechsel von der Kinderkrippe in den Kindergarten

Um die Eingewöhnung der Kinder zu erleichtern, die aus unserer Kinderkrippe in den Kindergarten wechseln bieten wir den Kindern frühzeitige Möglichkeiten zum gegenseitigen Kennenlernen an. Die altersgemischte Arbeit ist uns hier sehr wichtig. Neben Spielangeboten nehme wir auch an gemeinsamen Festen und Feiern teil und nutzen das gruppenübergreifende Spiel im Früh- und Spätdienst. Dadurch lernen die Krippenkinder die Einrichtung, Kinder, Personal und Spielmaterialien in der neuen Umgebung kennen.

 

Wechsel in die nächste Altersgruppe

Das Spannende am Ende eines jeden Kindergartenjahres ist der Wechsel in den neuen Gruppenraum. Die Kinder planen den Umzug und die Gestaltung des Gruppenraumes. Neben Fragen wie z.B. „Welches Spielzeug und Mobiliar darf mit?“ oder „Was brauchen wir in der nächsten Gruppe?“ ist auch die Auseinandersetzung mit den neuen Herausforderungen eine zentrale Aufgabe. Das vertraute pädagogische Personal, das vom ersten Kindergartenjahr bis zum Vorschulalter die Kinder begleitet, gibt Sicherheit und unterstützt die Kinder in diesem Prozess.

 

Wechsel vom Kindergarten in die Schule

Wichtig ist für uns dabei, dass Ängste und Unsicherheiten abgebaut werden und dass die Kinder durch gegenseitige Besuche die Schule und ihre Mitarbeiter kennen lernen. Um die Vorfreude auf die Schule zu unterstützen, bieten wir den Kindern im Freispiel verschiedene Materialien an, um ihnen den Schulalltag näher zu bringen. Die Kooperation mit der Schule ist uns sehr wichtig. Hierzu gehören nicht nur ein Regelmäßiger Erfahrungs- und Informationsaustausch, sondern auch verschiedene übergreifende Aktionen, wie einem Schnuppertag und eine Schulhausralley. Die wöchentliche Nutzung der Schulturnhalle bietet für Kinder eine weitere Möglichkeit die Schule kennen zu lernen.

 


 

Ein Tag bei uns im Kinderhaus!

Wir, als Kinderhaus, haben uns bewusst für einen „gemeinsamen“ Tagesablauf entschieden. Ein geregelter Tagesablauf, mit Ritualen und Strukturen sollen den Kindern Sicherheit und Geborgenheit geben. Unsere Einrichtung öffnet um 7.00 Uhr für alle Familien. Der Frühdienst findet immer in der Kinderkrippe statt, um den jüngeren Kindern einen bekannten Raum geben zu können, der ihnen Sicherheit vermittelt. Der Frühdienst wird immer von der gleichen Erzieherin übernommen, was den Kindern zusätzliche Geborgenheit bietet.

Ab 7.30 Uhr werden die Kinder aus dem Frühdienst von ihren Bezugspersonen abgeholt und können dann in ihren Stammgruppen spielen. In der Bringzeit bis 8.30 Uhr haben die Kinder Zeit in ihren Gruppen anzukommen und ins Spiel zu finden. Ein ruhiges und entspanntes Ankommen ist für uns sehr wichtig. Das Gruppenpersonal hat nun Zeit für Tür- und Angelgespräche mit den Eltern, um Informationen rund um das Kind austauschen zu können.

Um 8.30 Uhr starten alle Gruppen mit einem gemeinsamen Morgenkreis oder der Kinderkonferenz in den Tag. Ein festes Ritual, das den Kindern den Start in den Tagerleichtert und Sicherheit gibt. Zeitlich variiert dieser Teil des Tages etwas. Während der Morgenkreis in den Krippengruppen kürzer ausfällt und meist geprägt von Fingerspielen und Liedern ist, gestalten die Kindergartengruppen ihren Morgenkreis etwas ausführlicher. Hier erzählen Kinder von ihren Erlebnissen, diskutieren über Erfahrenes oder besprechen wichtige Punkte. Im Rahmen des Morgenkreises oder der Kinderkonferenz werden auch die Geburtstage der Kinder gefeiert.

Nach dem Morgenkreis und der Kinderkonferenz haben die Kinder die Möglichkeit zum Brotzeit essen. Während die Krippengruppen in ihrer eigenen Gruppe essen, gehen die jüngeren Kindergartenkinder geschlossen in den Speisesaal zum Essen. Die Kinder der roten und blauen Gruppe gehen etwas später zum Frühstücken. Sie können selbst entscheiden, wann und mit wem sie essen möchten. So fördern wir Gemeinschaft und eine angenehme Essensatmosphäre. Im Speisesaal wartet auf alle Kinder ein abwechslungsreiches Frühstücksbuffet, das mehrmals am Tag aufgefüllt wird.

Im Anschluss beginnt die Freispielzeit, welche von den Gruppen individuell gestaltet wird. Für die Altersmischung können sich die Kinder in andere Gruppen, in die Halle oder in den Garten einteilen lassen. Während des Freispiels finden verschiedene gezielte Angebote, Projekte und Aktionen statt. Einmal die Woche hat jede Gruppe einen Turntag; freie Turnhallenzeiten können zur Bewegungsbaustelle oder zum übergreifenden Spielen genutzt werden. In der Freispielzeit ist uns die Interaktion mir den Kindern sehr wichtig. Die Kinder können sich mit ihren Ideen einbringen und gestalten die Freispielzeit so aktiv mit.

Gegen 11.15 Uhr treffen sich die Krippengruppen und die grüne Gruppe zu einer kurzen Mittagsrunde. Hier wird gesungen, Geschichten erzählt oder ein Kreisspiel durchgeführt. Im Anschluss gibt es ein Mittagessen. Die Krippengruppen holen das Mittagessen aus der Küche. In die Gruppe und geben so einen geschützten Rahmen für die Kleinsten zum Essen vor. Die Grüne Gruppe isst das Mittagessen ebenfalls im Speisesaal. Die rote und blaue Gruppe hat ihre Mittagsrunde etwas später und geht auch im Anschluss zum Mittagessen in den Speisesaal. Alle Gruppen gehen gemeinsam in ihren Gruppen um Mittagessen, da es uns wichtig ist, dass die Kinder Gemeinschaft erfahren und eine gelebte Esskultur wahrnehmen können.

Die Krippenkinder und die jüngsten Kindergartenkinder haben die Möglichkeit in der Einrichtung zu schlafen. Nach dem Mittagessen gehen die Schlafkinder der grünen und gelben Gruppe in ihren Schlafraum und ziehen sich zum Ausruhen um. In der orangen Gruppe gibt es generell keine festen Schlafzeiten. Die jüngsten Kinder im Haus können schlafen gehen, wenn sie müde sind. Es ist uns wichtig, dass die Kinder einen guten Schlafrhythmus haben, um sich erholen zu können.

Nach dem Mittagessen haben die Kinder bis zur Abholzeit ab 12.30 Uhr Zeit in ihren Stammgruppen gemeinsam zu spielen. In der Abholzeit ist uns ein guter Kontakt mittels Tür- und Angelgesprächen sehr wichtig, um Erlebnisse während des Tages erzählen und besprechen zu können.

Am Nachmittag kommen die Kinder aller Gruppen, die noch in der Einrichtung sind, in einer Gruppe für den Spätdienst zusammen. Um 16.30 Uhr schließt unsere Einrichtung.

 


 

 


Freispiel

Nichts tun sollen – sondern tun wollen! Kinder lernen im Spiel, aber kein Kind spielt, um zu lernen.

Freispiel…?! Freispiel! Ein Wort, das oft abgetan wird und doch so wichtig ist. Kinder brauchen einen geschützten Rahmen, in den sie handeln, erfinden, erproben und experimentieren können.

Heute wieder nur gespielt?!

Das freie Spiel stellt an die Kinder eine hohe kognitive Anforderung. Regeln des Zusammenspiels müssen erlernt und im Gedächtnis behalten werden, Spielzüge und Ideen anderer Spielpartner mit einbezogen und Kompromisse gefunden werden. Erfahrungen, die das Kind bereits im Laufe seiner Kindergartenzeit erlernt hat, werden erweitert und gefestigt. Im Spiel probieren sich Kinder laufend neu aus und eignen sich spielerisch neue Fähigkeiten an. Jedes Kind erlernt so unter anderem die Fähigkeit zum Perspektivwechsel.

Wenn Kinder spielen können, erlernen sie so viel mehr…

Das Rollenspiel ist für Kinder die beste Möglichkeit sich mit ihren Fragen, Problemen und Erfahrungen ihrer Umgebung auseinanderzusetzen. Dabei lernen sie nicht nur sich sprachlich besser auszudrücken, sondern erweitern auch ihre motorischen Kompetenzen und ihre Kreativität. Im Spiel finden die Kinder neue Wege zur Problemlösung und stärken dadurch ihr Selbstbewusstsein.

Im aktiven und forschenden Umgang können Kinder ihre Solidarität stärken und durch Gemeinsames Nachdenken und Handeln Lösungsmöglichkeiten finden. Gerade das Rollenspiel ist gekennzeichnet von viel Flexibilität im Denken und Handeln. Das Kind eignet sich Handlungsstrategien an, die ihnen dabei helfen, die Gesetze der Umwelt Selbstständig und eigenaktiv zu verstehen. Es kann sich ein Bild seiner Welt und deren Funktionen machen. Das freie Spiel ist viel mehr als eine Fantasiewelt – es geht um die Auseinandersetzung mit Ihrer eigenen Realität. Kinder können sehr gut zwischen Realität und Fantasie entscheiden und ihre eigenen Konsequenzen daraus ziehen.

Wenn Kinder sich für andere engagieren und sich auf das Spiel einlassen, dann gehen sie von sich aus an die eigene (oft auch emotionale) Grenze. Durch die „Kämpfe“ die im Spiel ausgetragen werden, entwickeln sie sich in ihrer Persönlichkeit weiter. Mit den erlernten Handlungsstrategien erweitern sie ihr vorhandenes Wissen und bauen ihre Fähigkeiten aus. Durchsetzen und Nachgeben fordert von den Kindern gegenseitige Akzeptanz eines gleichberechtigten Zusammenlebens und Zusammenwirkens. Uns ist es sehr wichtig, dass sich Kinder wieder aktiv miteinander auseinandersetzen und voneinander lernen.

 

Das Spiel gibt den Kindern so viel mehr…

Die Freude die das Kind im Spiel erlebt, ist der Motor für das weitere Lernen. Die sprachliche Auseinandersetzung mit anderen Kindern fördert Ihr Kind maßgeblich. Es lernt sich präziser auszudrücken, um seine Wünsche und Ideen mit einbringen zu können. Dadurch erlernt es neue Wörter und Ausdrucksmöglichkeiten kennen und kann sich so gegenüber anderen behaupten. Je älter die Kinder sind, umso mehr gehen sie in die Diskussion, um ihre Ideen durchsetzen zu können.

Im zunehmenden Alter verknüpfen Kinder ihre erlernten Erfahrungen und kombinieren sie. Das Spiel wird detaillierter und differenzierter. Kinder planen, verwerfen, entdecken und planen wieder neu. Als Bezugsperson stehen wir den Kindern beratend zur Seite, wenn sie Hilfe benötigen. Wir erarbeiten gemeinsam Lösungsmöglichkeiten und je nach Alter stehen wir als Vermittler zur Seite.

Auch für Krippenkinder hat das freie Spiel einen sehr hohen Stellenwert. Nirgendwo anders können sie ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten so unbeschwert ausprobieren und Neues Lernen. Kleinstkinder erleben die Welt noch völlig neu und alles was sie tun erstaunt sie im Übermaße.

Krippenkinder lernen und üben im Freispiel erste Funktionen. Das „Geben-und-Nehmen“ ist dabei sehr beliebt und eine wichtige Form des Lernens durch Nachahmen und die präzise Auge-Hand-Koordination. Das Spiel der Krippenkinder fordert, wie bei den Kindergartenkindern, eine hohe Intensität und Flexibilität im Denken. Auf jede Aktion eines Kindes folgt eine Reaktion. Das Kind spielt nicht nur, es lernt bei jedem Handgriff!

Interessantes und herausforderndes Spielmaterial ist in diesem Alter sehr wichtig. Wo kann es geöffnet werden? Quietscht es vielleicht oder was passiert, wenn ich hier drücke? Krippenkinder untersuchen Spielsachen in unglaublicher Feinheit – und das nicht nur einmal. Besonders wichtig ist in diesen Altersstufen die Möglichkeit der Wiederholung. Nur durch viele Wiederholungen bilden sich neue Synapsen im Gehirn und das Gelernte wird gefestigt.

Als Bezugspersonen geben wir den Kindern Raum, um diese Erfahrungen machen zu können. Kein vorgegebenes Lernprogramm kann jedes Kind so fördern, wie das selbstständige und freiwillige, freie Spiel. Wir stehen jedem Kind als aktiver oder passiver Spiel- und Lernpartner zur Verfügung. Welche Rolle wir einnehmen, bestimmt das Kind durch sein Tun. Um das Spiel Best möglichst unterstützen zu können, stellen wir unterschiedliches Spiel- und Lernmaterial zur Verfügung, das das Kind immer wieder neu herausfordert.

Die Einrichtung des Gruppenraumes ist maßgeblich für das Spielverhalten der Kinder verantwortlich. In kleinen Ecken oder Nischen kann es vermeintlich ungesehen Spielen und seinen Forscherdrang nachgehen. Unterschiedliche Ebenen fordern die Kinder motorisch täglich neu heraus. Muss ich mich nur strecken oder doch hinaufklettern? Kann ich hindurch kriechen oder ist das Spielzeug außerhalb meiner Reichweite? Nicht nur motorische Fähigkeiten entwickeln sich so, auch eigene Grenzen werden erlebt und im Laufe der Zeit überwunden.

Zusätzlich erleben die Kinder ihre Aktionen aus verschiedenen Perspektiven immer wieder neu. Einen Turm oder ein gebautes Haus nur von oben sehen zu können oder auch mal seitlich durch das Fenster schauen zu können ist etwas ganz Anderes.

Im Laufe der Zeit entwickelt sich das gemeinsame Spiel. Anfangs benötigen die Kinder keine Spielpartner, um spielen zu können. Sie nehmen ihr Reich für sich in Anspruch und verteidigen es vehement. Erst im zunehmenden Alter verstehen sie andere Kinder als Spielpartner und fangen mit kleinen Rollenspielen an.

 

Beobachten oder mitspielen…? Einmischen oder raushalten…?

Oftmals ist es für uns als Personal gar nicht so einfach, diese Entscheidung zu treffen. Wir Haben, für uns, in längerer Zusammenarbeit wichtige Punkte erarbeitet. Um all die Lernprozesse im Freispiel unterstützen zu können, geben wir den Kindern viel Raum und Zeit zum Spielen. Als Personal nehmen wir in dieser Zeit vorrangig eine beobachtende Rolle ein, um Bedürfnisse der Kinder erkennen und auf sie reagieren zu können. In anderen Situationen ist eine aufmerksame Spielbegleitung wichtig, um das Spiel anzustoßen oder zwischen einzelnen Kindern vermitteln zu können.

Wichtig für uns ist eine entsprechende Rückkopplung, wenn Ihr Kind eine Reaktion von uns einfordert. Das kann von einem anerkennenden Lächeln, über einen längeren Blickkontakt bis hin zu einem aktiven Mitspielen alles sein. Das Kind entscheidet, wie viel Initiative es von uns als Personal möchte.

Anhand unserer Beobachtungen stellen wir den Kindern verschiedene Materialien und Möbel zur Verfügung, damit sie ihrem Spiel ohne Unterbrechung nachgehen können. Es ist für uns wichtig, dass wir das Spiel der Kinder so wenig wie möglich stören. Wir wollen die Kinder nicht aus dem Spiel reißen, damit sie an einer Aktion teilnehmen müssen. Wichtig ist uns, dass es eine Wahl hat mitzugehen oder im Spiel zu bleiben.

 


 

 

Beobachtung und Dokumentation


„Sieh die Dinge nicht nur an, sondern nimm dir auch Zeit, sie zu betrachten.“              (Lilli U. Kreßner)

Die Beobachtung und Dokumentation der Entwicklung des Lernens und des Verhaltens der Kinder bilden eine wesentliche Grundlage unserer pädagogischen Arbeit. Sie geben uns Aufschluss über Lern- und Entwicklungsprozesse und sind hilfreich um auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes eingehen zu können.

Die Beobachtungen konzentrieren sich auf die Stärken der Kinder, ihre Kompetenzen, Fähigkeiten und Ausdrucksformen. Sie lassen uns das Kind in seiner Vielseitigkeit wahrnehmen. Grundlage dafür ist ein intensiver Austausch im Gruppen- und Gesamtteam. Eine qualifizierte und wertschätzende Bildungsdokumentation wird somit möglich. Nach der Verordnung des BayKiBiG kommen in unserem Haus die Beobachtungsbögen Perik – Seldak – Sismik in altersentsprechenden Abständen zum Einsatz. Ergänzend dazu arbeiten wir in allen Gruppen regelmäßig mit den Beobachtungsbögen von Petermann & Petermann und führen ein Logbuch für jedes Kind. Im Logbuch finden spontane Beobachtungen und allgemeine Informationen vom Kind ihren Platz. Die Fortschritte jedes Kindes werden in einem sogenannten Portfolio vom pädagogischen Personal und den Eltern gesammelt und zu einer Bildungsdokumentation zusammengetragen. Es zeigt den Entwicklungsverlauf jeden Kindes individuell auf, angefangen vom Eintritt bis zur Verabschiedung aus dem Kinderhaus.

Im jährlich stattfindenden Entwicklungsgespräch informieren wir die Eltern über den aktuellen Entwicklungsstand ihres Kindes. Dieses Gespräch basiert auf den Beobachtungen des pädagogischen Personals. Der Verlauf und Zielvereinbarungen des Gespräches werden dokumentiert und den Eltern in Form eines Protokolls ausgehändigt. 

 


 

Partizipation – Der Schlüssel zu Bildung und Demokratie

Was ist Partizipation?

Der Leitgedanke von Partizipation ist das Recht der Kinder sich an allen sie betreffenden Entscheidungen, entsprechend ihrem Entwicklungsstand, zu beteiligen. Es ist zugleich ihr Recht, sich nicht zu beteiligen. Beteiligung bedeutet Partizipation im Sinn von Mitwirken, Mitgestalten und Mitbestimmen. Sie gründet auf Partnerschaft und Dialog. Wir als pädagogisches Personal lassen Partizipation im Alltag zu, soweit wir es für möglich halten.

Partizipation wird bei uns großgeschrieben

Die Kinder prägen das Bildungs- und Einrichtungsgeschehen durch ihre Mitbestimmung. Viele Prozesse werden von ihnen bewusst und unbewusst gesteuert. Unsere pädagogische Arbeit orientiert sich an der Partizipation der Kinder. Jedes Kind, egal welchen Alters, kann an Entscheidungen beteiligt werden. Ob es Entscheidungen sind, welche das Kind selbst oder das Miteinander in der Gemeinschaft betreffen ist dabei nicht wichtig.

Jedes Kind hat ein Mitspracherecht! Partizipation ist in allen Gruppen möglich. Wir, als aufmerksame Erwachsene, erkennen und respektieren die Signale des Kindes. Je jünger die Kinder sind, umso wichtiger ist es die Signale des Kindes wahrzunehmen und zu verstehen. „Will ich von dir gewickelt werden?“ oder „Ich bin müde, kuschel mit mir!“ sind nur ein kleiner Teil der Signale, die ein Krippenkind senden kann.

Je älter die Kinder werden, desto mehr nehmen die Kompetenzen, das Wissen und die Partizipation zu. Mit der Zeit übernehmen die Kinder immer mehr Verantwortung für sich selbst und die Gemeinschaft. Die getroffenen Entscheidungen betreffen nun nicht mehr nur die eigene Person, sondern unter Umständen die ganze Gemeinschaft. Mit jedem Umzug in einen anderen Gruppenraum und dem damit verbundenen Entwicklungsschub, steigen auch die Partizipationsmöglichkeiten.   

In unseren Morgenkreisen haben die Kinder die Möglichkeit ihre Ideen und Gedanken anzusprechen, Lösungsmöglichkeiten zu finden und ihre Meinung zu vertreten. In dieser Runde werden auch Abstimmungen getroffen, Fragen beantwortet und Diskussionen angeregt. Wichtig ist uns, dass sich die Kinder zu selbstständigen und selbstbewussten Menschen entwickeln.

Wir sehen unsere Aufgabe darin, den Kindern Partizipation im Alltag zu ermöglichen und auf die Belange der Kinder einzugehen. Des Weiteren hinterfragen und überprüfen wir die Ressourcen und Kompetenzen unserer Kinder, um individuell auf sie eingehen zu können. Im Gruppenteam oder auch im Gesamtteam reflektieren wir den Prozess der Partizipation und seiner Umsetzungsmöglichkeiten immer wieder, um uns ständig zu verbessern.

Partizipation bietet die Chance, den notwendigen Perspektivenwechsel im Umgang mit Kindern zu vollziehen. Das heißt für uns, dass wir die Sicht der Kinder nie außer Acht lassen. 

 


 

 

Pädagogisches Arbeiten in gezielten Angeboten und Projekten

„Man muss den Kindern viele Gelegenheiten verschaffen zu arbeiten und Erfahrungen zu sammeln, sehr viel mehr als dies normalerweise geschieht…

Und vor allem muss man ihnen dabei helfen, auf sich selbst zu vertrauen. Man muss ihnen auf dem sehr weiten Feld ihrer Ausdrucksmöglichkeiten, ihrer Kommunikationsformen, ihrer Gefühle Hilfestellungen geben und vor allem Achtung haben vor ihrem Erstaunen und den Fragen, die sie stellen.“

        (Loris Malaguzzi)

 

Unsere pädagogische Arbeit orientiert sich konsequent an den individuellen Bedürfnissen der Kinder und den jeweiligen Altersgruppen. Die Themen der Kinder stehen für uns im Mittelpunkt. Dieser Ansatz lässt sich am Besten im sogenannten „Situationsorientierten Ansatz“ verwirklichen. Gemäß diesem Ansatz können die Pädagogen flexibel auf die Interessen der Kinder eingehen und künstlich hergestellte Lebenssituationen werden vermieden. Zudem orientieren sich alle pädagogischen Angebote an den Vorgaben des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan und den bayerischen Bildungsleitlinien.

Die Gestaltung der räumlichen Umgebung wirkt sich wesentlich auf unsere pädagogische Arbeit aus. Durch eine anregende Raumgestaltung sollen die Kinder zum Forschen und Experimentieren angeregt werden und so Antworten auf ihre Fragen finden. Wir stellen den Kindern Material und Möglichkeiten zur Verfügung, um ihre Ideen verwirklichen zu können. Jede Altersgruppe hat unterschiedliche Bedürfnisse und Schwerpunkte in der Entwicklung, so dass jedes Gruppenpersonal entsprechend darauf eingehen muss.

Wir stehen jedem Kind (auch den Krippenkindern) als Lernpartner und Wegbereiter zur Seite, so dass es auf seinem Weg zu einer eigenständigen und selbstbewussten Persönlichkeit Wertschätzung in hohem Maß erfährt. Wir schaffen einen Rahmen, der es jedem Kind ermöglicht, sich frei zu entwickeln und stärken seine Kompetenzen. Kinder besitzen große Selbstbildungspotentiale und werden mit einem Entdecker- und Forscherdrang geboren. Sie lernen und begreifen in ihrem eigenen Tempo, durch Erfahrungen und persönliche Interessen. Somit steht für uns die Begleitung und Unterstützung dieser Selbstbildungsprozesse im Vordergrund, wodurch wir die Basiskompetenzen der Kinder stärken.

Als Personal wenden wir uns aufmerksam und liebevoll den Kindern zu, verfolgen die Entwicklung der Kinder und knüpfen an die Entwicklungsfortschritte an. Wir schaffen Perspektiven für die Kinder und fordern sie mit Fragen heraus. Eigeninitiative und Ideen der Kinder unterstützen wir und geben ihnen die Möglichkeit zur Umsetzung. Ermutigung zum eigenen Tun und Lernen steht bei uns im Vordergrund. Selbstständigkeit, Selbstorganisation und Eigenverantwortung stehen im Fokus. Jedes Kind bringt sich individuell mit seinen Kompetenzen und Erfahrungen ein, es kann Dinge selbst ausprobieren und eine Sache mit Ausdauer verfolgen.

Aus den Beobachtungen und den Ideen der Kinder können sich Themen für Kleingruppen ergeben, die gemeinsam erarbeitet werden. Aus diesen Kleingruppen können sich Projektgruppen entwickeln, die sich intensiv mit einem Thema über einen langen Zeitraum beschäftigen. Die Teilnahme an einem Projekt ist freiwillig. Impulsgeber für neue Themen und Projekte sind die Kinder. Als pädagogisches Personal können wir uns mit Impulsen und Kompetenzen einbringen. Unser Ziel ist es bei der Projektarbeit möglichst alle Sinne anzusprechen und die Welt in Zusammenhängen zu erleben. Wir sind Moderator und Dialogpartner und lernen mit. Jedes Projekt oder Aktion über einen längeren Zeitraum wird dokumentiert und in einer angemessenen Form Außenstehenden präsentiert. Teilschritte werden im Wochenrückblick aufgegriffen und den Eltern dargestellt.

In der Durchführung von Lernangeboten und Projekten verbinden sich Bildungsbereiche übergreifend. Soziale Beziehungen und Werteorientierung werden durch das gemeinsame Lernen und Forschen gefördert. Die Sprache wird durch Absprachen und Diskussionen angeregt. Mathematik und Technik wird in der Materialberechnung und –anwendung unbewusst geschult. Die Darstellung des Ergebnisses am Ende eines Projektes geht in den Bereich Ästhetik und Kunst. So vernetzen Kinder viele Bildungsbereiche innerhalb eines Angebotes oder Projektes.

Projekte finden auch in den Krippengruppen ihren Platz. Projekte bei den Jüngsten in unserem Haus strecken sich selten über einen längeren Zeitraum, sondern sind meist auf wenige Tage beschränkt. Wie im Kindergarten auch, versuchen wir die Kinder in ihrem Tun zu unterstützen und ihr Lernen voran zu bringen.

Lernen in Projekten – für uns die schönste Art sich Wissen anzueignen. 

 


 

 

Das Leben ist ein Geschenk Gottes

Als katholische Einrichtung sehen wir uns in der Verantwortung christliche Werte und Normen zu vermitteln. Besonders in der heutigen Zeit sind uns Gemeinschaft, Nächstenliebe, Achtung und Wertschätzung jedes Einzelnen besonders wichtig. Kinder erwerben im täglichen Zusammensein soziale Kompetenzen und erleben wie unterschiedlich andere Menschen sein können. Religiöse Rituale und Symbole geben den Kindern Geborgenheit, religiöse Figuren geben ihnen Halt in besonderen Lebenslagen. Kinder sind offen für religiöse Erfahrungen, neugierig auf das Unsagbare und Geheimnisvolle und fordern uns so täglich neu heraus. So geben wir den Kindern Raum zum Philosophieren und die Welt in ihren eigenen Worten zu erklären.

Religiöse Erziehung heißt für uns, den Bezug zur aktuellen Lebenssituation und den Bedürfnissen der Kinder und Familien herzustellen. In einer angenehmen Atmosphäre sollen die Kinder zu liebenden und wertschätzenden Menschen heranwachsen. Wir möchten den Kindern ein christliches Profil geben, das sie in die Familien weitertragen. Kinder bringen christliche Werte und Normen zurück in die Familien und geben dem Glauben eine neue Basis zu gedeihen.

Im Anmeldegespräch weisen wir Eltern auf unser katholisches Profil hin und besprechen Möglichkeiten ihren und unseren Glauben miteinander in Einklang zu bringen. Andersgläubige Familien werden respektiert. Wir möchten den Kindern im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Teilnahme an unseren Ritualen und Festen ermöglichen, ohne sie in Konflikt mit ihrem eigenen Glauben zu bringen. In Gesprächen informiert sich das Personal über Gebräuche, Rituale und Symbole andersgläubiger Familien. Ein wertschätzender Umgang miteinander, die Erfahrung des Geborgenseins und ein von uns gegebenes Vertrauen in das eigene Tun stärken die Kinder. Als pädagogisches Personal haben wir eine große Vorbildwirkung. Wir schaffen Rahmenbedingungen, denen es den Kindern ermöglicht eine heilende Form im Umgang mit Fehlern und Schuld zu erlernen. In klärenden Gesprächen gehen wir auf die Emotionen der Kinder ein und geben den Kindern die Möglichkeit, sich in andere hinein zu versetzen. Kinder lernen dadurch sich gegenseitig zu verzeihen und sich zu versöhnen. Angefangen bei den Krippenkindern, bis hin zu den Vorschulkindern werden unterschiedliche Ebenen dieser Rahmenbedingungen geschaffen.

Unser Tagesablauf ist von religiösen Elementen geprägt. In allen Gruppenräumen hängt ein gestaltetes Kreuz. In der Früh werden die Kinder und Familien mit Namen begrüßt, bzw. am Nachmittag verabschiedet. Im Morgenkreis, der Kinderkonferenz und besonders an den Geburtstagen, beten die Kinder gemeinsam zum Start in den Tag, die geweihte Gruppenkerze wird angezündet und religiös geprägte Lieder gesungen. Mittags wird vor dem Mittagessen ebenfalls gemeinsam gebetet und Gott für die Gaben gedankt.

In unserer pädagogischen Arbeit ist uns wichtig, dass alle Kinder, egal welchen Glaubens, Nationalität oder Stellung in der Gesellschaft, an unseren Angeboten teilnehmen können. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen keine kostenpflichtigen Fahrten, Kurse oder ähnliches mehr anzubieten. So kommt keine Familie in Erklärungsnot, bzw. kein Kind wird bloßgestellt.

Im kirchlichen Jahreskreislauf feiern wir gemeinsam christliche Feste wie St. Martin, Weihnachten, Ostern und viele mehr. In vertrauter Gemeinschaft sind uns die Verwendung bekannter Symbole und Rituale wichtig. Die Kinder können sich mit religiösen Figuren identifizieren, deren Geschichten bei diesen Festen erzählt werden. Eine Veranschaulichung durch ein entstehendes Bodenbild hilft den Kindern zusätzlich das Gehörte zu verinnerlichen. Je nach Alter der Kinder nehmen sie aus diesen Geschichten Bilder, Personen oder Hintergrundwissen mit. Unser Pfarrer kommt regemäßig zu diesen Feiern dazu und übernimmt Teile davon. Die Segnung der Kinder und die Vorbildwirkung bei religiösen Gesten und Haltungen prägen die Kinder zusätzlich im Glauben. Die Person „Pfarrer“ im Kindergarten verbindet so zwei Einrichtungen miteinander – den Kindergarten und die Kirche.

Wir holen die Kirche nicht nur in unser Haus, sondern bringen unsere Einrichtung in die Kirche. Regelmäßige Besuche im Gotteshaus sind für uns selbstverständlich. Nicht nur zu besonderen kirchlichen Anlässen, sondern während des ganzen Jahres kommen wir in die Kirche. Die Kinder sind völlig unbefangen, was den Raum Kirche angeht und erforschen ihn neugierig und vorurteilsfrei. Wir als pädagogisches Personal haben hier die Möglichkeit mit den Kindern gemeinsam das Gotteshaus neu zu erleben.

Die Eltern werden über das Erlebte anhand von Aushängen und Bilder informiert. Im persönlichen Gespräch können wir einzelne Fragen beantworten und so Vorurteile abbauen.

Dreimal im Jahr gestalten wir als Kinderhaus den Familiengottesdienst der Pfarrei. Die Kinder sind an der Durchführung des Gottesdienstes aktiv beteiligt. Kinder, Eltern, Familien und Bürger vernetzen sich so im Raum Kirche miteinander. Kontakte werden untereinander geknüpft und so entstehen neue Verbindungen innerhalb der Kirchengemeinde und des Sozialraumes der Familien. Wir als Kinderhaus übernehmen am Pfarrfest einen aktiven Punkt für die Kinder. Meist spielen Mitarbeiterinnen ein Kasperltheater für interessierte Familien vor. Die Präsenz des Kindergartens wirkt sich positiv auf die Gemeinschaft aus; Gespräche entstehen und so werden Vorurteile und Ängste abgebaut.

Der Träger ermöglicht es uns als pädagogische Mitarbeiter uns regelmäßig zu religiöser Erziehung fortzubilden. Wir möchten den Kindern immer neue Anregungen geben können, ihren Glauben weiter zu entwickeln und zu festigen.

Des Weiteren hat er Bedingungen für unseren persönlichen Glauben und die spirituelle Entwicklung geschaffen. Das pädagogische Personal wird für Exerzitien und Besinnungstage von der Arbeit freigestellt.

Glaube ist für uns keine Frage des Alters, sondern eine Frage der persönlichen Einstellung!

 


 

 

Gesundheits- und Sauberkeitserziehung

Selbsttätigkeit führt zur Selbstständigkeit               (Maria Montessori)

Kinder wollen selbst bestimmen, was sie tun und wie sie es tun. Gerade in der Phase des selbstständig und „sauber werden“ ist das ein Balanceakt der Geduld. Kinder wollen keine Fremdsteuerung, sondern autonom handeln, was in diesen Übergängen nicht immer zu aller Zufriedenheit handelbar ist.

Sauberkeitserziehung ist in unserem Kinderhaus ein großes Thema, das sich durch alle Gruppen zieht. Bei der Sauberkeitserziehung geht es nicht nur darum, aus der Windel zu kommen und endlich auf die Toilette gehen zu können, sondern auch um die Selbstständigkeit, wenn der Toilettengang erfolgreich gelernt wurde. Die Körperpflege zählt zu den Alltagsroutinen und ist eine wichtige Voraussetzung für die Gesundheit des Kindes.

In der heutigen Zeit wird viel Wirbel um das Thema Essen gemacht. Viele Familien sind verunsichert, welcher Umgang und welche Regeln richtig und wichtig sind. Wir haben uns während unserer Konzeptionsarbeit Regeln zur Gesundheitserziehung entwickelt. Dazu gehört neben Naseputzen, Hände waschen auch das Verhalten beim Essen und der Umgang mit Lebensmitteln.

 

Sauberkeitserziehung in der Krippe

In den Krippengruppen ist vor allem der pflegerische Bereich ein überaus wichtiger Punkt. Die Kleinkinder sind in intimen Momenten, wie das Wickeln und Füttern, darauf angewiesen von verlässlichen und vertrauten Personen versorgt zu werden. Wir nehmen uns Zeit für jedes Kind und versorgen es in angenehmer, ruhiger Atmosphäre. In der intimen Zeit beim Wickeln, säubern und umziehen gehen wir sorgsam mit den Bedürfnissen der Kinder um. Eigene Windeln und Kleidung von zu Hause sind den Kindern vertraut und helfen dabei sich wohl zu fühlen. Ältere Krippenkinder können entscheiden, von wem sie gewickelt oder umgezogen werden wollen.

Für Krippenkinder ist jeder Schritt in der eine große Entwicklung. Schon das Hände waschen ist für die Kleinen und das Personal eine Herausforderung. Die Balance zwischen Pritscheln und Hände säubern ist nicht immer einfach einzuhalten. Da das Wasser pritscheln genauso wichtig ist, wie das Hände waschen selbst, geben wir den Kindern Raum und Zeit zum Experimentieren und Lernen. Als Vorbild zeigen wir den Kindern wie Hände und Mund gewaschen werden. Die Kinder ahmen das Verhalten nach und erlernen das Hände waschen nach und nach.

Wenn das Kind Interesse an der Toilette zeigt, gehen wir gemeinsam darauf ein und lösen es in seinem eigenen Tempo von der Windel. Wichtig ist uns dabei keinen Druck aufzubauen. Für die Krippenkinder gibt es kleine Toiletten im Haus, deren Höhe und Größe auf die kleinen Körper abgestimmt sind. Dies erleichtert das Erlernen des Toilettengangs für die Kinder, da sie nicht durchgehend auf Hilfe angewiesen sind.

Jedes Kind ist anders in der Sauberkeitserziehung – jedes Kind braucht seine Zeit. Manche Kinder schaffen den Übergang in ein paar Tage oder Wochen. Andere Kinder verlässt nach kurzer Zeit der Mut und sie wollen ihre Windel zurück.

Die Übergänge sind völlig normal und wir gehen individuell auf das Tempo des Kindes ein. Wichtig ist uns, dass es den Kindern bei diesem Übergang gut geht und es sich nicht unter Druck gesetzt fühlt. In Gesprächen mit den Eltern finden wir den Besten Weg für jedes Kind.

Die Jüngsten erlernen den Umgang mit Speisen und Besteck nach und nach. Der Weg vom Füttern zum eigenständigen Essen ist oft schwierig und mit Fehlschlägen geprägt. Verschüttete Becher, nasse Kleidung und Essen rund um den Teller anstatt im Mund sind dabei keine Seltenheit. Manche Situationen sind zu Hause nur schwer auszuhalten. Wir geben den Kindern die Chance den Umgang mit dem Besteck zu erlernen und dabei den nächsten Schritt in die Selbstständigkeit zu gehen.

Wir respektieren auch die Geschmacksrichtungen der Kinder. Kein Kind muss alles essen, kein Kind muss den Teller leer essen!

 

Sauberkeitserziehung im Kindergarten

Die Kinder, die ihre Windel erfolgreich hinter sich gelassen haben, werden vor neue Herausforderungen gestellt. Das bereits Erlernte wird nun selbstständig ausgeführt, das Wissen erweitert und erste hygienische Abläufe verinnerlicht. Dazu gehört natürlich immer noch der Gang zur Toilette. Die älteren Kinder brauchen dazu fast keine Hilfe mehr. Sie hören auf die Signale ihres Körpers und gehen selbstständig zur Toilette. Hier ist uns wichtig, dass die Kinder in Ruhe zur Toilette gehen können und nicht von anderen Kindern gestört werden. Der Gang zur Toilette ist ebenfalls ein intimer Moment, den jedes Kind für sich haben soll. Denn auch das Popo putzen muss erst gelernt werden. Wir achten darauf, dass die Kinder die Toilette für den Nächsten sauber hinterlassen und ihre Hände waschen.

Das Experimentieren beim Hände waschen hört in diesem Alter allerdings nicht auf. Wie weit kann der Wasserhahn aufgedreht werden? Wie weit kann das Wasser spritzen? Wieviel Seife brauch ich in meiner Hand? Das sind nur ein paar der Fragen, mit denen die Kindergartenkinder sich nun beschäftigen. Der Akt des Hände waschens gerät wieder in den Hintergrund und das Experimentieren in den Vordergrund. Denn Hände werden nicht nur durch das klassische Hände waschen sauber…

Wir versuchen diese Experimente im Rahmen unserer Möglichkeiten zuzulassen und die Kinder im Lernen zu unterstützen.

 


 

 

Gestaltung der Mahlzeiten und Auswahl des Essens

Seit September 2017 bieten wir den Kindern ein ausgewogenes Frühstücksbuffet und seit Oktober 2018 ein selbstgekochtes Mittagessen an. Hier achten wir auf regionale und saisonale Produkte und kurze Lieferketten der Lieferanten. Die Qualität der Lieferungen wird von uns zuverlässig kontrolliert und ggf. Rücksprache mit den Lieferanten über schlechte Ware gehalten. Wir nutzen auch Angebote nahegelegener Bauern oder Familien, die uns mit Nahrungsmitteln wie Kartoffeln, Gemüse etc. unterstützen. So können einzelne Kinder stolz erzählen, dass die Speisen heute mit Obst und Gemüse von ihrem zu Hause gekocht wurden. Das schafft wiederum Nähe zum Essen und animiert den ein oder anderen doch etwas zu probieren, das so vielleicht nie auf dem eigenen Teller gelandet wäre.

Das Brotzeitbuffet wird von uns täglich frisch zubereitet und angerichtet. Für das Mittagessen wurden eine Köchin und zwei Hauswirtschafterinnen eingestellt, die uns täglich frische Gerichte kochen. Sie erstellen einen ausgewogenen Speiseplan, der sich an den Empfehlungen des bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Wünschen der Kinder richtet. Wir verzichten soweit möglich auf Tiefkühl- und Convenienceprodukte und kochen selbst.

Während des ganzen Tages steht den Kindern Wasser und Apfelschorle zum Trinken zur freien Verfügung. Wenn möglich sammeln wir die Äpfel selber und saften sie. Der Saft der eigenen Äpfel schmeckt am besten und schafft Nähe zur Natur.

Das Geschirr für die Kindergartenkinder ist aus Porzellan und bruchsicher. Für jede Mahlzeit gibt es entsprechende Teller und Schüsseln in unterschiedlichen Größen. Das Besteck ist kleiner und für Kindergarten- bzw. Krippenkinder geeignet.

Kinder anderer Glaubensrichtungen bekommen von uns eine Alternative zu Schweinefleisch.

Die Essenssituationen sind für uns keine Routine, sondern eine wichtige Bildungssituation. Durch unsere wertschätzende Haltung gegenüber den Nahrungsmitteln und den Menschen, die sie zubereiten, sind wir Vorbild für die Kinder.

In angenehmer Atmosphäre sollen die Kinder Gemeinschaft erfahren. Während sich die 3jährigen noch gemeinsam zum Frühstück treffen und hier das Wir-Gefühl ihrer Gruppe stärken, treffen sich die 4-5jährigen und 5-6jährigen bei gleitender Brotzeit. So sitzen die Mittel- und Vorschulkinder oft gemischt am Tisch und lernen sich in intensiven Gesprächen neu kennen. Freundschaften bilden und vertiefen sich hier.

Die älteren Kinder organisieren sich selbst und lernen auf ihren Körper zu hören – wann habe ich Hunger? wann habe ich Durst? wieviel möchte ich essen? Aus dem reichhaltigen Angebot suchen sich die Kinder die Nahrungsmittel heraus, die sie essen möchten. Das Mittagessen wird aus organisatorischen Gründen nicht gruppenübergreifend gegessen. Trotzdem erleben die Kinder hier die Gemeinschaft mit der Gruppe der jeweiligen Altersklasse.

Esskultur und Tischregeln gehören zu jedem Essen dazu und können auch in jeder Gruppe eingeführt werden. Je nach Alter und Entwicklungsstand des Kindes vermitteln wir einfache oder erweiterte Essensregeln. Dazu gehören u. a. das Essen mit Besteck, die Größe der Essensportionen und das Hände waschen nach dem Essen. Das Erlernen eines rücksichtsvollen Verhaltens verdeutlicht den Respekt der Tischgemeinschaft.

Der Umgang mit Speisen und dem Besteck wird vertieft, denn die Kinder haben bereits den einfachen Umgang mit Gabel und Löffel in den Krippengruppen oder zu Hause erlernt. Im Kindergarten kommt nun der Einsatz eines Messers dazu. Das Schneiden der Nahrungsmittel übernehmen die Kinder von Mal zu Mal selbstständiger, wie auch das Einschenken in das eigene Trinkglas oder das Herrichten, bzw. Verlassen des Essplatzes.

Ältere Kindergartenkinder interessieren sich immer mehr für die Nahrungsmittel und deren Verarbeitung. Durch die Gruppendynamik probieren die Kinder neue Nahrungsmittel, die sie zu Hause vielleicht nicht gegessen hätten. So erweitert sich das Spektrum der Obst- und Gemüsesorten der Kinder ohne Druck und Zwang. Wir animieren die Kinder zum Probieren der Speisen, zwingen sie aber nicht dazu!

Die offen gestaltete Küche lädt die Kinder dazu ein, das Küchenpersonal beim Zubereiten der Speisen zu beobachten und so Geschmack auf das ein oder andere Neue zu bekommen. Fragen zu den Nahrungsmitteln und zur Zubereitung können die Kinder direkt an das Küchenpersonal stellen. Neue Kreationen der Küche werden als „Versucherle“ an die Kinder ausgegeben, um ein erstes Feedback zu bekommen. So haben die Kinder auch die Möglichkeit, neue Geschmacksrichtungen im Kleinen kennen zu lernen. Gesunde Lebensmittel werden ansprechend präsentiert und mit Lieblingsgerichten der Kinder kombiniert. Gemüse lässt sich leicht in einer Soße oder geraspelt in einem Puffer verstecken.

Die Krippenkinder essen in den eigenen Gruppen. Sie sind von den Geräuschen und der Dynamik im Essensraum zu abgelenkt und können sich nicht mehr auf ihr Essen fokussieren. Den Krippenkindern vermitteln wir die gleichen Werte wie den Kindergartenkindern, nur in vereinfachter Form.

Für die Krippenkinder steht Wasser am Vormittag zum Trinken zur freien Verfügung. Sie bringen eine Trinkflasche von zu Hause mit, welche alle auf einem niedrigen Schrank stehen und für die Kinder jederzeit erreichbar sind.

Das Frühstück wird für die Krippenkinder ebenfalls in Buffetform angerichtet. Während der Eingewöhnungszeit lernen die Kinder, ihr Essen am niedrigen Buffet in der Gruppe zu holen. Kinder die noch nicht laufen können, bekommen eine kleine Essensauswahl an den Tisch gestellt. Bei Bedarf schneiden wir Brot, Obst und Gemüse in kleine Stücke.

Das Mittagessen wird für die Kinder in Teller verteilt und an den Tisch gestellt. Kinder die noch nicht selbstständig essen können, werden von uns gefüttert. Hier geben wir den Kindern aber auch die Möglichkeit das „selber-Essen“ zu lernen. Während wir die Kinder füttern bekommen die Kinder einen eigenen Löffel und können so ihre ersten Essversuche üben.

Wie im Kindergarten auch, animieren wir die Krippenkinder Lebensmittel zu probieren, zwingen sie aber nicht dazu.

 


 

 

Bildungs- und Erziehungspartnerschaft

In den ersten Jahren baut das Kind eine intensive Bindung zu Ihnen als Eltern auf. Mit eigenen Vorstellungen von Entwicklung und Erziehung wird das Kind in die Einrichtung übergeben. Für eine optimale Förderung jeden Kindes streben wir eine offene und Partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern an. Unser Ziel ist es, dass wir uns füreinander öffnen, Vorstellungen bezüglich der Erziehung austauschen und miteinander kooperieren. Wenn sich die Eltern bei uns wohl fühlen, dann haben wir eine vertrauensvolle Basis für Fragen, Bedürfnisse und Wünsche geschaffen.

Um die Qualität unserer Zusammenarbeit aufrechterhalten zu können, erfassen wir die Fragen, Bedürfnisse und Wünsche nicht nur im jährlich stattfindenden Elterngespräch, sondern auch während Tür- und Angelegenheiten und in einer jährlichen Elternumfrage.

Die Elterngespräche haben im Bereich der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft einen hohen Stellenwert. Sie sind die grundlegende Basis um die Erziehung und Bildung in der Familie unterstützen und ergänzen zu können. Selbstverständlich werden die Gesprächsinhalte vertraulich behandelt und von uns dokumentiert. Unsere Bildungs- und Erziehungspartnerschaft findet auf unterschiedlichen Wegen statt. Generell ist uns sehr wichtig, dass Eltern jederzeit, mit allen Themen zu uns kommen können und Hilfe und Unterstützung von uns erfahren. Der Fokus liegt auf der gemeinsamen Verantwortung für das Kind.

 

Anfangsgespräch

Im Anfangsgespräch findet das erste intensive Treffen vor der Eingewöhnung in die Krippe zwischen den Eltern und der neuen Bezugsperson des aufgenommenen Kindes statt. In diesem Gespräch werden erste Informationen zum Kind ausgetauscht, die den Start in den Kindergarten oder die Krippe erleichtern sollen. Eltern haben in diesem kleinen vertraulichen Rahmen die Möglichkeit ihre Ängste und Sorgen anzusprechen und Fragen zu stellen. Alle Informationen werden in einem Bogen festgehalten und dienen als Grundlage für die Eingewöhnung.

Im Kindergarten gibt es ein kurzes Informationsgespräch, welches für uns trotzdem einen hohen Stellenwert hat. Eltern und Personal lernen sich kennen und bauen Ängste und Sorgen ab. Wichtige Informationen zum Kind werden ausgetauscht, um den Start in die Gruppe bestmöglich vorbereiten zu können.

 

Tür- und Angelgespräch

Diese Form des Elterngespräches findet bei uns täglich in der Bring- und Abholzeit statt. In dieser kurzen Zeit werden wichtige Informationen und Erlebnisse zwischen Eltern und dem Personal ausgetauscht, die gegebenenfalls Einfluss auf den Tag haben. Es besteht hier aber auch die Möglichkeit kurze Fragen zu stellen oder Wünsche und Kritik zu äußern. Beschwerden und Anmerkungen der Eltern werden in einem Formular festgehalten und gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal besprochen.

 

Entwicklungsgespräch

Einmal im Jahr werden die Eltern zu einem Entwicklungsgespräch eingeladen. In diesem Gespräch tauschen sich Eltern und Personal über die Entwicklungsfortschritte des Kindes gemeinsam aus. Dabei ist uns wichtig, auch das Verhalten und die Entwicklung zu Hause mit einzubeziehen. Die Aussagen der Eltern dienen dem pädagogischen Personal als kompetente Reflexion der eigenen Beobachtungen. Die Grundlage dieses Gesprächs sind die verschiedenen Entwicklungsbögen unserer Einrichtung, in denen die Entwicklungsbereiche erfasst sind. Am Ende des Entwicklungsgespräches erhalten die Eltern eine Zusammenfassung des Gespräches, die mit Grundlage für ein weiteres Entwicklungsgespräch sein kann. Das Protokoll ist schriftlich verfasst und mit einem Foto der Entwicklungsfortschritte hinterlegt.

Eltern, die der deutschen Sprache nicht oder nur teilweise mächtig sind, werden die Entwicklungsfortschritte des Kindes anhand von Fotos dargestellt.

 

Beratungsgespräch

Manche Fragen oder Anliegen lassen sich nicht zwischen Tür und Angel besprechen. Sie brauche Zeit und Raum, um in Ruhe besprochen werden zu können. Hierfür haben Eltern die Möglichkeit für ein Beratungsgespräch. Das Personal vereinbart mit den Eltern oder der Bezugsperson des Kindes einen gemeinsamen Termin, um die oder das Anliegen in geeigneter Atmosphäre besprechen zu können.

Gegebenenfalls können hier auch weitere Maßnahmen zur Lösung festgehalten werden. Für Beratungsgesprächen nehmen wir uns immer Zeit. Sie sind unabhängig vom jährlichen Entwicklungsgespräch und dienen dazu, Eltern Ängste und Sorgen zu nehmen. Gerne vermitteln wir Ihnen Adressen von Beratungsstellen, die den Eltern ebenfalls weiterhelfen können.


Elternhospitation

Eltern haben bei uns die Möglichkeit einer strukturierten Hospitation. Wichtig ist uns, dass nur eine Person an der Hospitation teilnimmt und die Absprachen einhält. Die hospitierende Person ist kein aktiver Spielpartner in der Gruppe, sondern nimmt eine beobachtende Rolle an der Seite ein. Während des Zeitraums der Hospitation notiert sich die Bezugsperson ihre Beobachtungen, welche im Anschluss in einem Elterngespräch gemeinsam reflektiert werden.

Es hat sich gezeigt, dass Hospitationen nur in der Gruppe der Mittel- und Vorschulkinder Sinn machen. Die jüngeren Kinder sind mit der Situation der Hospitation überfordert, so dass es den Alltag eher erschwert. Die Erfahrungen der letzten Jahre hat uns gezeigt, dass gerade der persönliche Kontakt den Eltern sehr wichtig ist. Aus diesem Grund nehmen wir uns immer Zeit für Tür- und Angelgespräche und die Anliegen der Eltern. Durch die unterschiedlichen Gesprächsmöglichkeiten können wir Bedürfnisse erkennen und darauf reagieren. Nicht alles lässt sich von uns verwirklichen, aber wir vermitteln Eltern gerne an entsprechende Stellen weiter.

 

Elternmitarbeit

Eltern haben verschiedene Möglichkeiten sich in unseren Alltag mit einzubringen. Einzeln oder als Gruppe können Eltern auf verschiedenen Wegen Hilfe in unserem Alltag anbieten. Bei größeren Aktionen helfen die Gruppenadressenlisten um wichtige Absprachen vorab treffen zu können.

 

Elternbeirat

Intensiv und über das ganze Jahr verteilt arbeiten wir mit dem Elternbeirat eng zusammen. Interessierte Eltern können sich bis Mitte Oktober als Elternvertreter für das jeweilige Kindergartenjahr aufstellen lassen. Ende Oktober werden Sie dann als Mitglied des Elternbeirates ernannt und ein Mitglied aus dieser Gruppe als Vorsitzender gewählt. Mitglieder des Elternbeirates sind Ansprechpartner für die Belange der Eltern im Kinderhaus, planen Feste und Feiern mit und helfen bei deren Durchführung und werden bei vielen anstehenden Entscheidungen im Kinderhaus mit einbezogen (Beiträge, Abläufe, räumliche Veränderungen…)

Viermal im Jahr trifft sich der Elternbeirat mit der Leitung, dem Trägervertreter und einem Vertreter aus dem Team zu einer gemeinsamen Sitzung. Vorab gibt es eine Tagesordnung, die allen Teilnehmern den Rahmen vorgibt. Im Nachhinein werden alle Eltern anhand eines Protokolls im Eingangsbereich in einem angemessenen Rahmen und Umfang informiert.

 

Elternmitarbeit

Wenn sich Eltern mit in unsere pädagogische Arbeit mit einbringen, aber nicht fest im Elternbeirat mitarbeiten möchten, ist das natürlich auch möglich. Eltern können uns jederzeit ansprechen und mit ihrer fachlichen Hilfe und ihren Kompetenzen unterstützen und so unseren Alltag bereichern.

Anhand von Aushängen und Dokumentationen unserer aktuellen pädagogischen Arbeit können sie sehen, ob sie sich mit Ihren Fähigkeiten mit einbringen können und möchten.

 


 

Jedes Kind ist anders.  Alle sind verschieden.

            Und wir werden im Laufe unseres Lebens immer verschiedener.                (Remo Largo)

Inklusion…, ein großes Wort und eine große Verantwortung! Wir stellen uns dieser Verantwortung. Inklusion bedeutet für uns, jeden Einzelnen so zu akzeptieren wie er ist. Wir schaffen eine Basis, in der jeder gleichberechtigt und selbstbestimmend teilhaben kann und vorurteilsfrei behandelt wird. Jedes Kind ist anders, aber auch jede Familie und jede pädagogische Fachkraft. Der Leitgedanke von Inklusion „Es ist normal anders zu sein!“ hat bei uns im Kinderhaus einen hohen Stellenwert. Wir sehen die Einzigartigkeit des Kindes und der Familien – wir sehen die Chance, die sich uns bietet, voneinander zu lernen.

„Es gibt Dinge, die wir lernen müssen, bevor wir sie tun können. Und wir lernen sie, in dem wir sie tun.“

Täglich stehen wir Pädagogen mitten in einem bunten Mosaik von Menschsein und erleben die Vielfalt der Kinder und Familien. Die Kinder haben ein hohes Bedürfnis nach Akzeptanz und Zugehörigkeit, nach Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Bei uns im Kinderhaus begegnen sich Jungen und Mädchen unterschiedlichen Alters und Entwicklungsstand, unterschiedlicher Verhaltensweisen und Herkunft.

Wir achten auf die Stärken und Schwächen der Kinder, um Stärken zu stärken und Schwächen zu schwächen. Gerade in der Kleingruppenarbeit können wir auf die einzelnen Bedürfnisse der Kinder und deren Entwicklungsstand eingehen. So stellen wir sicher, dass ein gemeinsames Ziel erreicht werden kann und Ihr Kind nicht über- oder unterfordert wird.

Durch eine kontinuierliche Auseinandersetzung und Beobachtung der individuellen Lebenslagen und Entwicklung der Kinder werden wir den Bedürfnissen der einzelnen Kinder, wie auch den Interessen der gesamten Gruppe gerecht. Deshalb schaffen wir Rahmenbedingungen in denen Kinder in besonderen Lebenslagen und mit besonderen Bedürfnissen gefördert werden können. Uns ist es ein Anliegen, dass integrative Kinder weitestgehend an unserem Alltag teilnehmen können, ohne benachteiligt zu werden.

Für Kinder mit einem erhöhten Förderbedarf arbeiten wir eng mit den örtlichen Förderstellen zusammen. Hierzu zählen für uns neben Frühförderstellen auch Erziehungs- und Familienberatungsstellen und das Jugendamt.

Einmal in der Woche werden wir von einer Heilpädagogin vom Mobilen Dienst in unserer pädagogischen Arbeit unterstützt. Sie ist nicht nur zur besseren Prävention von Entwicklungsrisiken oder anderen Problemen da, sondern auch zur Beratung des pädagogischen Personales und der Eltern. Für uns und für Eltern besteht jederzeit die Möglichkeit die Hilfe der Heilpädagogin in Anspruch zu nehmen. Sie nimmt sich Zeit für Fragen welche die Erziehung betreffen, zu geeigneten Fördermaßnahmen oder Förderstellen.

Durch die Kooperation mit den verschiedenen Fachdiensten können wir frühzeitig Maßnahmen einleiten, welche die Entwicklung des Kindes positiv beeinflussen können. Es finden regelmäßige Fachdienstgespräche statt, in denen wir gemeinsam die Fortschritte reflektieren und weitere Vorgehensweisen besprechen.

 


 

 

Kooperation mit anderen Institutionen und dem Sozialraum

„Zusammenkunft ist ein Anfang.  Zusammenhalt ist ein Fortschritt. Zusammenarbeit ist der Erfolg“

(Henry Ford)

Um eine optimale Entwicklung und nahtlose Übergänge für alle Kinder gewährleisten zu können, arbeiten wir nicht nur mit den Fachdiensten und förderstellen eng zusammen, sondern halten auch engen Kontakt zur örtlichen Grundschule, anderen Kindergärten in der Pfarreiengemeinschaft, sowie den Einrichtungen der Stadt Friedberg. Durch die Einbindung in die Pfarrgemeinde erfahren sowohl wir, als auch die Familien unserer Kinder auf unterschiedlichste Art und Weise Hilfe. Wir verbinden deren Kompetenz mit unseren, um die Familien bestmöglich unterstützen zu können und jedem Kind die Chance zu geben, sich dauerhaft positiv zu entwickeln.

Zusammenarbeit mit Grundschulen

Das Personal der Vorschulkindergruppe und die Leitung arbeiten eng mit der örtlichen Grundschule zusammen.
  • Durch die wöchentliche Nutzung der Turnhalle kennen die Vorschulkinder teilweise das Schulgebäude.
  • Mit der Einladung zum Schultheater und zur Schulhausralley lernen die Kinder das Gebäude und die Lehrer besser kennen.
  • Die Kinder der Vorschulgruppe werden zu Aktionen der Schulkinder eingeladen und dürfen teilnehmen (Adventsrunde)
  • Der Vorkurs240 ist für Kinder mit Migrationshintergrund und für deutschsprachige Kinder mit grammatikalischem Förderbedarf. Der Kurs wird in der Einrichtung und der Grundschule mit jeweils 120 Stunden durchgeführt.

Zusammenarbeit mit anderen Kindergärten

In der Pfarreiengemeinschaft sind fünf Kindergärten die sich austauschen und untereinander aushelfen. Weitere Einrichtungen, mit denen wir eng zusammen arbeiten gehören zur Stadt Friedberg. Durch die verschiedenen Konzepte in den Einrichtungen ist ein großes Spektrum an Erfahrung vorhanden aus dem die einzelnen pädagogischen Mitarbeiter schöpfen können. Kollegen können Fragen stellen zu verschiedenen Themen aufgreifen und Hilfe, bzw. Lösungsmöglichkeiten anbieten. Als Träger der fünf Einrichtungen der Pfarreienengemeinschaft lädt unser Pfarrer die Leitungen regelmäßig zu Gesprächsrunden ein.

In verschiedenen Arbeitskreisen tauschen wir uns mit anderen Fachkräften über pädagogische Schwerpunkte und Fragen aus. Gemeinsam finden wir Lösungsansätze und helfen uns so gegenseitig zu einer besseren pädagogischen Arbeit.


Leitungstreffen aller Leitungen des Landkreises

Mehrmals im Jahr treffen sich die Leitungen der Einrichtungen und werden über neue gesetzliche Vorschriften, Veränderungen von Vorgaben oder Entscheidungen der Regierung von Schwaben und deren Untergruppen informiert. Im Gegenzug können Leiterinnen Ihre Fragen zu Abrechnungssystemen, Kindergartenprogrammen wie Adebis, Personalfragen oder Ähnliches stellen.

Die Leiterinnentreffen finden immer in einer anderen Einrichtung statt. So können die Leiterinnen die Häuser anderer Kolleginnen besichtigen und Fragen vor Ort zur Konzeption und den Arbeitsweisen stellen. Die Leitung dieser Treffen übernimmt die Fachberatung des Caritasverbandes der Diözese Augsburg.


Leitungstreffen zwischen den Einrichtungen der Pfarreiengemeinschaft

Die Leitungen der fünf Kindergärten der Pfarreiengemeinschaft treffen sich in regelmäßigen Abständen im Pfarrhaus. Dieses Treffen wird vom Pfarrer geleitet und geführt. Hier werden aktuelle Informationen besprochen, welche die Kindergärten direkt betreffen. Es werden Absprachen für Termine und gemeinsame Themen besprochen. Die Leitungen können ihre Fragen und Sorgen anbringen und gemeinsam Lösungen finden.


Arbeitskreise für Kindergärten und für Krippen

Zwei- bis dreimal im Jahr werden Fachkräfte von Kindergärten und Krippen zu Besprechungen eingeladen. Mit der Zusage zu diesen Arbeitskreisen können Themenvorschläge und Fragen eingereicht werden, die gemeinsam besprochen werden sollen.

Die pädagogische Fachaufsicht des Landratsamtes oder die Fachberatung des Caritasverbandes der Diözese Augsburg leiten diese Arbeitskreise. Sie finden meist in den Räumen der Caritas statt. In einigen Fällen stellt die Leitung die eigene Einrichtung zu Verfügung, so dass auch hier unterschiedliche Häuser besichtigt werden können. Diese Arbeitskreise sind für uns als pädagogisches Fachpersonal eine gute Möglichkeit Fragen zu stellen und aktuelle Schwierigkeiten anzusprechen. Durch das Wissen der gesetzlichen Vorgaben durch die Fachaufsicht und die Einsicht in viele verschiedene Einrichtungen durch die Fachberatung, kann ein weites Spektrum an Fragen beantwortet werden.

 


 

Kooperation mit den Partnern im Gemeinwesen

Wir öffnen uns nicht nur den Fachdiensten und Schulen, sondern auch anderen Einrichtungen im direkten Umfeld des Kindergartens. Es ist uns sehr wichtig, dass die Kinder ihren Sozialraum kennenlernen und die Möglichkeit darin ausschöpfen können.

Dazu gehören für uns nicht nur regelmäßige Spaziergänge durch das Dorf und die nähere Umgebung, sondern auch kleinere Ausflüge nach Friedberg.

  • Die Kinder der Vorschulgruppe haben einmal wöchentlich einen sogenannten Draußentag. Diesen verbringen sie damit, die nähere Umgebung zu Fuß oder mit dem Bus zu erkunden. Hier haben die Kinder es schon erlebt, dass sie spontan eingeladen wurden, den Wasserturm zu besichtigen.
  • Alle Gruppe gehen mindestens einmal im Jahr in den nahegelegenen Wald. Hier kann die Natur und ihre Veränderungen ganz nah erlebt werden.
  • Einmal im Jahr werden die Kinder ins Seniorenheim eingeladen und dürfen mit den älteren Menschen gemeinsam den Vormittag verbringen. Gemeinsam voneinander lernen und miteinander spielen ist das Motto für diesen Vormittag.
  • Je nach Thema in der Gruppe, können die Kinder Betriebe besuchen und sich das Handwerk vor Ort erklären lassen. Gerade in der Stadt Friedberg sind mehrere Möglichkeiten gegeben.
  • In der Kirche gibt es eine Gruppe von engagierten Eltern, welche sich Themen und die Durchführung des Familiengottesdienstes überlegen. Materialien, die sie hierfür benötigen, können sie aus dem Kindergarten ausleihen.


 

Kinderseelen zerbrechen leicht, sie sind zerbrechlich wie Glas

Kinder haben Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge, die für ihr Wohlergehen notwendig sind!

Seit 1900 sind die Kinderrechte und der Kinderschutz immer wieder Thema in der Politik. 2012 tritt das Bundeskinderschutzgesetz in Deutschland in Kraft. Der §8a SGB VIII (Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung) wird dabei konkretisiert. Seitdem wird von Kindertageseinrichtungen gefordert, Anzeichen für eine Kindeswohlgefährdung zu erkennen, das Gefährdungsrisiko unter Hinzuziehung einer „insofern erfahrenen Fachkraft“ einzuschätzen, bei den Eltern auf die Inanspruchnahme von Hilfen hinzuwirken und in den Fällen, in denen die angenommenen Hilfen als nicht ausreichend erscheinen, das Jugendamt zu informieren. Kinder haben Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge, die für ihr Wohlergehen notwendig sind!

Gewichtige Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung sind Hinweise oder Informationen über Handlungen gegen Kinder oder Lebensumstände, die das leibliche, geistige und seelische Wohl des Kindes gefährden, unabhängig davon, ob sie durch eine missbräuchliche Ausübung der elterlichen Sorge, durch Vernachlässigung des Kindes, durch unverschuldetes Versagen der Eltern oder durch das Verhalten Dritter bestehen.

Wir unterscheiden hier in körperliche und seelische Vernachlässigung, seelische Misshandlung, körperliche Misshandlung und sexuelle Gewalt.

Die Deutsche Bischofskonferenz hat für alle Einrichtungen in ihrem Geltungsbereich, die für das Wohl und den Schutz von Kindern und Jugendlichen, sowie erwachsenen Schutzbefohlenen Verantwortung und Sorge tragen, eine Rahmenordnung zur Prävention gegen sexuelle Gewalt, sowie Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch erlassen.

Als katholische Einrichtung der Diözese Augsburg haben wir entsprechend zu gewährleisten, dass unser Kinderhaus einen sicheren Rahmen bietet, in dem sich Kinder wohl fühlen und bestmöglich entwickeln können.

Darüber hinaus sind wir als Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe dazu verpflichtet einen Schutzauftrag zu erfüllen, der die Kinder davor bewahren soll, durch Missbrauch elterlicher Rechte oder Vernachlässigung Schaden zu erleiden (Art. 9b BayKiBig, § 8a SGB VIII).

Demnach sind wir verpflichtet, bei Personensorge- und Erziehungsberechtigten auf die Inanspruchnahme von Hilfen und damit auf deren Obliegenheit zur aktiven Mitwirkung hinzuwirken. Falls diese nicht ausreichend mitwirken, sind wir angehalten über den Einrichtungsträger das Jugendamt zu informieren.

Für unsere pädagogische Arbeit bedeutet das, dass alle Mitarbeitenden regelmäßig über den Kinderschutz informiert werden. Dabei werden nicht nur erste Anzeichen für eine Kindeswohlgefährdung besprochen, sondern auch der Ablauf und die Zuständigkeiten bei einem Verdachtsfall geklärt.


Bei Verdachtsmomenten schauen wir genau hin…

Wahrnehmen von gewichtigen Anhaltspunkten, die auf eine mögliche Kindeswohlgefährdung hindeuten.

Anhaltspunkte fehlender Grundversorgung:

Verletzungen des Kindes sind nicht plausibel erklärbar  / ärztliche Untersuchungen und Behandlungen werden nicht oder nur sporadisch wahrgenommen / Nahrungszufuhr, Kleidung und Körperpflege sind unzureichend

 

Anhaltspunkte in der Familiensituation:

Einkommen reicht nicht aus  /  Zustand der Wohnung ist besorgniserregend  /  Krankheiten (psychisch, suchtkrank) eines Elternteils

 

Anhaltspunkte in der Entwicklung des Kindes:

der körperliche Entwicklungsstand weicht von dem für sein Lebensalter typischen Zustand ab  /  Krankheiten häufen sich  /  es besteht Gefahr einer Suchterkrankung oder der Zuführung von gesundheitsgefährdenden Substanzen

 

Anhaltspunkte in der Erziehungssituation:

die Familienkonstellation birgt Risiken  /  Familie ist sozial und/oder kulturell isoliert  /  Umgang mit extremistischen weltanschaulichen Gruppierungen gibt Anlass zur Sorge

  1. Diese Beobachtungen werden fortlaufend dokumentiert und in einer Diagnosetabelle erfasst, um ihnen im gesetzlichen Rahmen nachgehen zu können. Bei hinreichenden Anhaltspunkten, wird die Leitung des Kinderhauses informiert.
  2. Anhand der vorliegenden Beobachtungen führen wir eine kollegiale Beratung in einer Teamsitzung durch. Hier werden die Hinweise auf Kindeswohlgefährdung konkretisiert und das weitere Vorgehen besprochen.
  3. In einem Elterngespräch vermitteln wir Beratungsstellen und weitere Formen der Unterstützung für die Familie, um eine weitere Gefährdung abzuwenden.
  4. Können die Hinweise nicht ausreichend geklärt werden oder/und Eltern nehmen die angebotenen Beratungsstellen nicht an, bzw. die Maßnahmen sind nicht ausreichend, nimmt die Leitung Kontakt mit der „insofern erfahrenen Fachkraft“ des Jugendamtes auf.
  5. Die Leitung übermittelt die Diagnosetabellen. Es findet ein persönliches Beratungsgespräch zwischen Kinderhaus und „insofern erfahrene Fachkraft“ statt, in dem ein Schutzkonzept erstellt wird.
  6. Verlaufen alle bisher getroffenen Maßnahmen ohne Ergebnis und besteht weiterhin der Verdacht einer Kindeswohlgefährdung, meldet die Kindergartenleitung die Familie mit Hilfe eines Mitteilungsbogens beim Jugendamt. Das Jugendamt übernimmt die Fallbearbeitung und leitet weitere Handlungsschritte nach SGB VIII §8a ein. Das Jugendamt schätzt die Schutzbedürftigkeit nach Alter, Entwicklungsstand und gesundheitlichem Zustand ein und überprüft das weitere Vorgehen.

Meldepflichtig nach §47 SGB VIII sind zudem nicht alltägliche, akute Ereignisse innerhalb der Einrichtung oder anhaltende Entwicklungen über einen gewissen Zeitraum, die sich in erheblichem Maße auf das Wohl des Kindes auswirken, bzw. auswirken können.

In erster Linie ist uns ein offener und ehrlicher Kontakt zu den Erziehungsberechtigten sehr wichtig. Wir nehmen uns immer Zeit für die Anliegen und Fragen der Eltern, denn nur in einer vertrauensvollen Umgebung bringen Eltern den Mut auf Fragen zu stellen und um Hilfe zu bitten. Nicht nur in den täglich stattfindenden Tür- und Angelgesprächen, sondern auch in den jährlichen Elterngesprächen haben Eltern die Möglichkeit Probleme anzusprechen und um Rat zu fragen. So können wir schnell auf Schwierigkeiten eingehen und konkrete Hilfe vermitteln.

 


 

 

Qualitätsmanagement

Ich sage dir nicht, dass es leicht wird. Ich sage dir, dass es sich lohnen wird!            (Art Williams)

 

Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung in der pädagogischen Arbeit

Mit der Einführung des Qualitätsmanagementsystems DIN EN ISO und des KTK-Gütesiegels in unserer Einrichtung, haben wir uns auch mit verschiedenen Maßnahmen zur Qualitätserhaltung und –entwicklung auseinandergesetzt. Es ist uns wichtig, dass wir unseren Standard halten, bzw. ständig weiterentwickeln. Dabei ist uns die Erhaltung und Weiterentwicklung unserer Qualität nicht nur in der pädagogischen Arbeit mit den Kindern wichtig, sondern auch in der Arbeit mit den Eltern, dem Träger und den externen Dienstleistern. Deshalb werden alle unsere Prozesse jährlich von uns überprüft und bei Unstimmigkeiten verändert. Dabei ziehen wir die Reflexionen zu Rate, die wir das Jahr über dokumentiert haben. Reflektiert werden von uns Feste und Feiern, Aktionen und Projekte und die tägliche pädagogische Arbeit mit den Kindern. Hier ergeben sich Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen, welche Veränderungen in den Prozessen einleiten. Mit dieser ausführlichen Dokumentation unserer pädagogischen Arbeit können wir schnell auf Veränderungen und Schwierigkeiten reagieren. Ein externer Auditor prüft die Erreichung unserer Ziele und die Durchführung der Prozesse im Handbuch.

Unsere jährliche Elternumfrage fließt ebenfalls in die Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung mit ein. Es ist uns sehr wichtig, dass Eltern ihre Meinung offen dokumentieren und am Ende Wünsche und Anregungen anbringen können. Die Elternumfrage kann anonym oder mit Namen versehen abgegeben werden. Nach der Auswertung werden die Ergebnisse in einer Tabelle dokumentiert und für alle Eltern im Eingangsbereich ausgehängt.

Durch das offene und ehrliche Verhältnis, das wir mit unseren Eltern pflegen, schaffen wir eine vertrauensvolle Basis. Wir möchten erreichen, dass sich Eltern bei uns wohlfühlen und sich trauen ihre Beschwerden, Hinweise und Verbesserungsvorschläge jederzeit an uns persönlich heranzutragen. Diese werden von uns in einem Formular notiert und zur Weiterentwicklung unserer Arbeit verwendet. Wir sehen jede Beschwerde als eine Möglichkeit zur Verbesserung unserer pädagogischen Arbeit und nehmen sie deshalb sehr ernst.

 

Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung in der Teamarbeit

Unsere Einrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass es kaum Wechsel im gesamten Team gibt. Die meisten TeamkollegInnen arbeiten bereits viele Jahre in der Einrichtung, bzw. kommen nach einer Schwangerschaft gern wieder zurück. Diesen Standard möchten wir halten, denn Beständigkeit im Team ist eine wichtige Grundlage für unsere pädagogische Arbeit.  Besprechungen im Groß- wie auch im Kleinteam sind uns sehr wichtig. Eine gute Zusammenarbeit im Team ist Grundlage, um unsere Qualität weiter zu entwickeln. Die KollegInnen pflegen einen offenen und wertschätzenden Austausch untereinander und unterstützen sich gegenseitig.

In regelmäßigen Dienstgesprächen reflektieren wir unsere Arbeit und treffen entsprechende Maßnahmen zur Weiterentwicklung. Jedes Teammitglied kann sich und seine Ideen im Dienstgespräch mit einbringen oder Aufgaben übernehmen. Jede Dienstbesprechung wird protokolliert.

In den einzelnen Gruppen besprechen sich die Teammitglieder über weitere Planungen in der Gruppe oder die Arbeit mit einzelnen Kindern. Bei Schwierigkeiten oder Fragen können sie jederzeit Teammitglieder aus anderen Gruppen zu Rate ziehen.

Im kirchlichen Jahreskreislauf feiern wir mit den Kindern Feste, welche im Voraus von uns geplant werden. Hierfür bilden sich Kleingruppen – sogenannte Kompetenzteams.

KollegInnen, die für die Durchführung Ideen haben oder sich einbringen möchten, bilden ein Planungsteam. Unserer Erfahrung nach ist es einfacher solche Feste in kleinen Teams zu planen, als im Gesamtteam. Durch die übergreifende Kleinteamarbeit werden unterschiedliche Kompetenzen der KollegInnen vereint und optimal für unsere pädagogische Arbeit genutzt. Auch diese Planungen werden dokumentiert.

Die Kindergartenleitung führt Mitarbeitergespräche durch, in denen die Bedürfnisse der Mitarbeitenden und die gegenseitigen Erwartungen besprochen werden. Aus diesen Gesprächen wird gegebenenfalls ein Fortbildungsbedarf ermittelt oder weitere Absprachen getroffen. Jeder MitarbeiterIn stehen drei Fortbildungstage im Jahr zu. Aus den Fortbildungsheften suchen sich die Mitarbeitenden Themen aus, welche die Leitung in Gesprächen bewilligt oder ablehnt. Durch regelmäßige Fortbildungen halten wir unseren Standard und bringen neue Ideen in unsere Arbeit ein.

 

Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung mit dem Träger

Vier- bis fünfmal im Jahr trifft sich der Träger mit den Leitungen der Pfarreiengemeinschaft, um über aktuelle Themen zu informieren. In diesen Gesprächen werden aktuelle Informationen ausgetauscht, Termine geplant und Probleme angesprochen.

Der Trägervertreter hält regelmäßigen Kontakt zur Kindergartenleitung und ist so über das aktuelle Geschehen im Kindergarten informiert. Einmal monatlich trifft sich die Leitung und der Trägervertreter zu einem ausführlichen Gespräch, um dringende Belange ausführlich besprechen zu können.

In Stellenbeschreibungen hat der Träger die Verantwortlichkeiten der Mitarbeitenden festgelegt. Zusätzliche Aufgaben und Verantwortungen werden von der Leitung zugeteilt, bzw. Mitarbeitende können diese freiwillig übernehmen.

Der Trägervertreter nimmt regelmäßig an Dienstbesprechungen und Elternbeiratssitzungen teil und informiert alle Anwesenden über neue Entwicklungen und beantwortet Fragen soweit es ihm möglich und erlaubt ist.

Der Träger stellt unserer Einrichtung finanzielle und materielle Ressourcen zur Verfügung, damit die Qualitätsentwicklung gesichert ist.

 


 

 

Fort- und Weiterbildungen

Ein Wechsel der Blickrichtung - um klar zu sehen - genügt

Fort- und Weiterbildungen gehören für uns zum Qualitätsstandard und sind für wichtige Bausteine zur Erhaltung unserer Qualität in der pädagogischen Arbeit am Kind.

Im Laufe der Jahre haben wir festgestellt, dass wir unsere Priorität auf Teamfortbildungen legen wollen. So ist gewährleistet, dass alle MitarbeiterInnen auf dem gleichen Wissensstand sind und gemeinsam an einem Strang ziehen können.

Teamfortbildungen sollen uns in unserer pädagogischen Arbeit, in der Umsetzung unseres Konzeptes und der eigenen Persönlichkeit voranbringen. In Teamfortbildungen können einzelne Punkte effektiver herausgegriffen und offen diskutiert werden, um ein gemeinschaftliches Ergebnis für die Einrichtung zu erhalten.

Trotz der Teamfortbildungen stehen allen MitarbeiterInnen drei Fortbildungstage im Jahr zur Verfügung. Der Fortbildungsbedarf jeder MitarbeiterIn wird unter anderem in den jährlich stattfindenden Mitarbeitergesprächen ermittelt. Dabei wird der eigene Wissensstand, der Fortbildungsbedarf für die Gruppe und der Bedarf des Gesamtteams berücksichtigt. Bei Bedarf wird eine entsprechende Fortbildung für die Mitarbeiterin gebucht.

Alle Fortbildungen werden von uns im Anschluss reflektiert und auf ihre Wirksamkeit geprüft. Dabei wird nicht nur die Umsetzung des Themas, sondern auch der Referent und die Umsetzbarkeit in der Praxis hinterfragt und protokolliert. Diese Protokolle sind Grundlage für weitere Buchungen in Fortbildungshäusern und von Referenten.

Fortbildungsthemen sollen uns in erster Linie in der pädagogischen Arbeit nach vorne bringen, uns bei der Beseitigung von Problemen helfen und im Umgang bei Kindern mit besonderem Förderbedarf unterstützen.